Biologische Schädlingsbekämpfung im Haus
Chemische Keule: nein danke!
Das Prinzip der biologischen Schädlingsbekämpfung kennt eigentlich jeder: Der Mensch möchte aus seinem Haus beziehungsweise aus seiner Wohnung einen Schädling entfernen, ohne die chemische Keule zu schwingen. Nun, heute sieht man ein schönes Beispiel auf jedem Bauernhof – die Katze, die die für die Mäuse zuständig ist, das heißt, für die Bekämpfung der Mäuse. Denen lässt sich biologisch übrigens auch mit Mäusefallen Einhalt gebieten, das könnte aber für zarte Gemüter nicht unbedingt die Alternative der Wahl sein.
Auch wenn es vielleicht witzig klingt, es ist tatsächlich so, dass EIN Prinzip der biologischen Schädlingsbekämpfung ist, mit Nützlingen (das ist im oben geschilderten Beispiel die Katze) den Schädlingen (genau, die Maus) beizukommen.
Zugegeben: Mäuse sind in den meisten städtischen Wohnungen inzwischen eher selten anzutreffen. Aber es gibt ja noch viele anderen möglichen Schädlingen.
Arten von Schädlingen
Schädlinge im Haus können zum Beispiel die Blattläuse oder Spinnmilben sein, die die Pflanzen auf der Fensterbank zerstören. Es können aber genauso gut Holzwürmer sein, die das alte Fachwerkhaus oder eine schöne Kommode im wahrsten Sinne des Wortes auffressen. Weitere tierische Schädlinge sind auch Motten, Mehlwürmer, Kakerlaken, Wanzen, Flöhe, Ameisen oder Teppichkäfer. Aber auch Schimmelpilze sind Schädlinge, ebenso wie der Hausschwamm, der ganze Häuser zerstören kann, weil er nicht nur Holz, sondern auch alten Beton befällt. Ähnliches gilt für Flechten, die genau wie die Algen zu den Schädlingen gezählt werden.
Biologische Bekämpfung im Haus
Ist ein Haus von einem Schädling befallen, hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht nur dem Schädling schadet, wenn diesem mit erheblichem Chemikalieneinsatz zu Leibe gerückt wird. Häufig noch effektiver als Pestizide und Insektizide, deren giftigen Bestandteile sich in der Nahrungskette ansammeln, ist die sogenannte biologische Bekämpfung. Der erste Schritt ist aber immer die genaue Bestimmung des Schädlings. Ist dann klar, dass es sich tatsächlich um Schädlinge handelt (Spinnen sind übrigens Nützlingen, genauso wie Kellerasseln, die Schädlinge fressen), geht es an die Auswahl des geeigneten Mittels. Nützlinge wie Marienkäfer mögen zum Beispiel Blattläuse, Motten fliegen erst gar nicht ins Haus, wenn die Fenster durch Moskitonetze geschützt sind. Motten lassen sich aber auch durch Duftstoffe, die in Lavendel oder Zedernholz enthalten sind, abschrecken. Dem Holzwurm kann mit großer Hitze der Garaus gemacht werden, das ist sogar bei größeren befallenen Gegenständen möglich. Und der sogenannte konstruktive Holzschutz sorgt dafür, dass bei einem neuen Haus der Holzwurm erst gar keine Chance hat. Gegen den Hausschwamm hilft eigentlich nur das Ausschneiden befallener Träger oder der Abbruch befallener Mauerstücke.
Der Artikel wurde verfasst von Angelika Schmid.