Blockheizkraftwerk - Primärenergie optimal ausgeschöpft
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) dient der Strom- und Wärmegewinnung, ist modular aufgebaut und kommt idealerweise dort zum Einsatz, wo es auch installiert ist. Die gewonnene Energie kann einerseits für den Eigenbedarf verwendet, aber auch ins öffentliche Netz eingespeist werden, was vor allem dann zum Tragen kommt, wenn ein gewisser Überschuss produziert wird. Der große wirtschaftliche wie auch ökologische Vorteil eines Blockheizkraftwerkes ist, dass die Wärme, die bei der vorrangigen Stromerzeugung produziert wird, direkt ins Heiz- oder Klimatisierungssystem überführt wird, gegebenenfalls aber auch als Prozesswärme verwendet werden kann.
Technische Grundlagen, die hinter einem Blockheizkraftwerk stehen
Ursprünglich wurden zur Stromgewinnung bei einem BHKW ausschließlich Verbrennungsmotoren verwendet (Diesel- oder Gasmotoren, Gasturbinen). Mittlerweile werden aber auch Dampfmotoren, Holzvergaser sowie Stirling-Motoren zum Einsatz gebracht. Die bei der Stromerzeugung abgegebene Wärme wird nicht nur zur Erwärmung der Wohnräume verwendet, sondern kann auch beispielsweise in Form von Heißluft oder Wasserdampf als Prozesswärme oder mittels einer Absorptionswärmepumpe zur Klimatisierung genutzt werden. Als Energieträger werden sowohl fossile (Heizöl, Erdgas) als auch nachwachsende (Palmöl, Biogas, Holzpellets) Rohstoffe verwendet, wobei Letztere eine immer größere Verbreitung finden.
Ökologische Vorteile eines Blockheizkraftwerkes
Ziel eines Blockheizkraftwerkes - sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch betrachtet - ist es, elektrischen Strom zu erzeugen, aber auch die entstandene Wärme zu verwenden. Entscheidend ist hierbei, dass sowohl das eine als auch das andere direkt vor Ort verwendet wird, sodass es zu keinem Energieverlust etwa durch den Transport der gewonnenen Energie kommt, und die Primärenergie optimal ausgenutzt werden kann. Sollte ein Überschuss an Strom vorhanden sein, dann ist es möglich, diesen in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Dies wird mit der sogenannten Einspeisevergütung honoriert.
Der entscheidende Vorteil eines Blockheizkraftwerkes ist, dass der Nutzungsgrad besonders hoch ist. Während in einem regulären Steinkohlekraftwerk etwa lediglich ein Wirkungsgrad von 45% erreicht wird, liegt dieser bei einem BHKW bei etwa 90%, was auf die Kombination von Strom- und Wärmenutzung sowie den lokalen Einsatz der Energie zurückzuführen ist. Ein nicht unerheblicher Teil an Energie aus regionalen und überregionalen Kraftwerken geht bereits beim Transport zum Verbraucher verloren.
Förderung durch Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
Seit dem 01.01.2009 wird die Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerkes staatlich gefördert. Dies wirkt sich darin aus, dass Netzbetreiber den gewonnen Strom auf Wunsch einspeisen und honorieren müssen (Einspeisevergütung). Ferner schlägt sich diese Förderung aber auch in steuerlichen Entlastungen nieder (Erstattung der Energiesteuer). So ist es möglich, ein Blockheizkraftwerk auch wirtschaftlich optimal zu unterhalten. Nutzer eines BHKW, welche auf Biomasse als Energieträger zurückgreifen, können sogar weitere 3 Cent / kWh erhalten - entsprechend dem Gesetz für erneuerbare Energien (EEG).
Der Artikel wurde verfasst von Angelika Schmid.