Das Ökohaus der Bio Trend?

Öko ist heute in aller Munde, aber ebenso wie bei Lebensmittel nicht alles Bio ist, obwohl Bio draufsteht, ist auch bei Ökohäusern jedem potenziellen Bauherrn anzuraten, genau hinzuschauen und nachzufragen.

Ein Haus ist kein Ökohaus, nur weil es beispielsweise ein Energiesparhaus ist. Natürlich gehört es zum A&O eines Ökohauses, hier gute Verbrauchswerte aufzuweisen, aber dies ist eben ganz und gar noch nicht alles, was ein sogenanntes Ökohaus ausmacht.

Baustoffe im Ökohaus sollten biologisch sein

Die Baubiologie befasst sich mit den Auswirkungen bestimmter Baustoffe und Bauweisen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner. Und hier setzt auch die Idee des Ökohauses an. Die verwendeten Materialien sollen keine Giftstoffe enthalten und schon gar keine schädlichen Stoffe emittieren, so wie zum Beispiel bestimmte Holzanstriche in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts, die wegen ihrer krankmachenden Emissionen traurige Berühmtheit erlangten.

Im Ökohaus werden natürliche Baustoffe und Materialien verwendet, allen voran das Baumaterial Holz, aber auch Lehm oder Ziegel und Glas. Es geht jedoch nicht nur um die gesunde Ausstattung auch im Innenausbau, speziell beim Bodenbelag oder den Innenwänden. Holzböden werden biologisch behandelt, Teppichböden bestehen aus Naturfasern wie Wolle oder Ziegenhaar und sind nicht chemische behandelt. Bei Fliesen ist Vorsicht geboten, emittieren manche doch erhebliche Mengen an Radon. Hier sollte also auf die richtige Auswahl geachtet werden. Die Wände können zum Beispiel gekälkt werden oder mit lösemittelfreien Naturfarben gestaltet werden. Zu achten ist auch auf die richtigen Dämmstoffe. Bei Ökohäusern bestehen diese aus Naturfaser-Verbundstoffen, etwa Hanf, Jute, Holzfasern oder auch Kork.

Energieverbrauch im Ökohaus

Natürlich spielen auch der Energiebedarf und die Heizungsart beim Ökohaus eine entscheidende Rolle. Nicht nur durch die entsprechende Dämmung kann ein geringerer Energieverbrauch erreicht werden. Durch die Nutzung hocheffizienter, moderner Heizungen, in Kombination mit Solarheizungen und Fotovoltaikanlagen und dem Einbau von Grundöfen kann der Energieverbrauch optimiert werden. Aber allen voran gehört natürlich auch das entsprechende Heiz- und Wohnverhalten dazu. Eine Raumtemperatur von zwanzig Grad braucht im Winter einfach erheblich weniger Energie als zwei- oder gar dreiundzwanzig Grad. Passivhäuser sind besonders gut gedämmt und zeichnen sich durch einen extrem niedrigen Energieverbrauch aus.

Selbstverständlich gilt Ähnliches für den Umgang mit der Ressource Wasser. Auch hier ist darauf zu achten, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. So kann für die Waschmaschine oder Toilettenspülung Regenwasser benutzt werden.

Mit der Auswahl der Baustoffe und minimalem Energieverbrauch ist es darüber hinaus aber immer noch nicht getan. Ein echtes Ökohaus wird auch so gebaut, dass es in seine Umgebung passt, dass die Landschaft ebenso berücksichtigt wird wie das Klima. Auch hier steht ein sparsamer Ressourcenverbrauch im Vordergrund. Zudem wird in allen Phasen des Hausbaus die Ökologie im Vordergrund stehen, bei der Herstellung der Baustoffe ebenso wie beim Bau selbst und auch beim Umgang mit den anfallenden Bauabfällen und der späteren Nutzung durch die Bewohner.

Der Artikel wurde verfasst von Angelika Schmid.