Hilft das Energiesparhaus Kosten zu sparen?

Sie haben in aller Regel eine hohe Wohnqualität, nur geringe Energiekosten und sind äußerst umweltfreundlich – gemeint sind die modernen Energiesparhäuser. Zu ihnen zählen vor allem Niedrigenergiehäuser, Drei-Liter-Häuser und Passivhäuser. Diese zeigen die Möglichkeiten modernster, energieeffizienter Haustechnik auf.

Der Name ist Programm: Niedrigenergiehäuser

Niedrigenergiehäuser werden heute von vielen Bauherren beim Neubau bevorzugt. Sie werden in der Regel aus hochwertigen Materialien gefertigt und sorgen somit oftmals für eine radikale Reduktion von Heizkosten und Warmwassergebühren. Darüber hinaus sind sie auch in den Folgejahren wenig kostenintensiv, da Instandhaltungen und Nachrüstarbeiten meist unterbleiben können. Als Niedrigenergiehaus dürfen sich nur solche Immobilien bezeichnen, die in ihrem Energieverbrauch mindestens 30 Prozent unterhalb der üblichen Wärmeschutzverordnung liegen.

Zu beachten sind von Anfang an die Lage des Hauses und das örtliche Klima, der Sitz der Fensterflächen (bestenfalls in südliche Richtung) sowie eine kompakte Gebäudeform. Eine adäquat durchgeführte Isolierung im Innenraum samt einer Außendämmung von mindestens 20 bis 40 Zentimetern sind hier ebenso wichtig wie Fenster mit Doppel- oder Dreifach-Verglasungen, eine moderne Entlüftungsanlage sowie eine energieeffiziente Heizungsanlage. Im Haus selbst sollten darüber hinaus auch alle Elektrogeräte und die Haustechnik an sich auf Energieeffizienz hin untersucht werden.

Nach Dreilitermotor nun auch Drei-Liter-Haus

Das sogenannte Drei-Liter-Haus macht seinen Namen in diesem Sinne alle Ehre. Der Verbrauch von Primärenergie pro Quadratmeter ist nach Angaben von einigen Wissenschaftlern vergleichbar mit dem Energieverbrauch von drei Liter Heizöl. Und diese Werte beziehen sich auf den Verbrauch für ein ganzes Jahr. Konkret überprüft wurde diese Aussage zwar bislang nicht, jedoch kann dies zur Ermittlung des Richtwertes hier durchaus hinzu gezogen werden und diese sogenannte Bauweise mit der Bezeichnung Drei-Liter-Haus tituliert werden.

Stichwort Passivhaus

Die Bezeichnung Passivhaus bezieht sich auf die Aussage, dass die Energieeinsparung über passive Methoden erfolgt und in der Regel keinem regelmäßigen Arbeitsaufwand unterliegt. Die Reduzierung der Energien erfolgt anhand einer vorab gut durchgeführten Wärmedämmung, der Ausrichtung des Hauses in südliche Richtung sowie durch den Einfang von Sonnenwärme. Zum Heizen wird hier ausschließlich Frischluft verwendet, welche von außen angesaugt, über spezielle Rohrvorrichtungen weitergeleitet und erwärmt und ins Innere des Hauses transportiert wird. Hier sorgt sie für reichlich Wärme in den Räumen, bevor sie als Abluft wieder nach außen geleitet wird. Der Einbau einer kompletten und handelsüblichen Heizungsanlage wird somit der Nutzen entzogen.

Es geht noch mehr

Auch sogenannte Plusenergiehäuser sind mehr und mehr im Kommen. Zahlreiche Versuche zeigen schon heute weitreichende Veränderungen und zukunftsweisende Entwicklungen an. Mittels Fotovoltaik-Anlagen bei Häusern mit südlicher Lage kann im Sommer ein großes Maß an Energie erzeugt werden, welche bis in den Winter hinein genutzt und abgerufen werden kann. Der in den Sommermonaten erzeugte Überschuss an Energie wird hier an die örtlichen Energieversorger weitergeleitet und kann bei Energieengpässen in kalten Wintern und bei Bedarf wieder abgerufen werden.

Nullenergiehäuser werden Immobilien genannt, welche als Energiestandard keiner zusätzlich anzufordernden fremden Energie bedürfen, wozu beispielsweise Strom, Gas oder Öl gehört. Jeglicher Energiebedarf muss hier in der Regel über die eigene Solaranlage oder ähnlichen Systemen erfolgen. Unberücksichtigt bleibt hierbei allerdings die zum Bau benötigte Energie. 

Der Artikel wurde verfasst von Angelika Schmid.