Naturdämmstoffe - wirtschaftlich & ökologisch zugleich

Nicht nur das steigende ökologische Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft, sondern auch handfeste wirtschaftliche Vorteile sind Grund dafür, dass sich immer mehr Eigenheimbesitzer zur optimierten Dämmung der Wohnräume entscheiden. Gerade natürliche Dämmstoffe spielen hierbei eine übergeordnete Rolle, denn sie erweisen sich in vielen Punkten als die bessere Wahl zu herkömmlichen Materialien. Zu den gängigen natürlichen Rohstoffen zur Dämmung zählen vor allem Zelluloseflocken, Holzfaserdämmplatten, Blähton, Flachs, Kork etc. Im Folgenden werden die drei Top-Dämmstoffe kurz vorgestellt.

Zelluloseflocken - Effektiv und ökologisch!

Zelluloseflocken finden bei Eigenheimbesitzern heutzutage eine besonders große Aufmerksamkeit. Dies ist maßgeblich dem Umstand geschuldet, dass sie von der Dämmqualität her den herkömmlichen Materialien wie Mineralwolle und Schaumdämmstoff in Nichts nachstehen. Zelluloseflocken werden aus Altpapier/Zeitungspapier hergestellt. Nachdem es mechanisch gehäckselt und aufgefasert wurde, zeigt sich bei diesem Material eine veränderte Struktur: Es entstehen kleine dreidimensionale Flocken, welche sich miteinander optimal vernetzen. In der Regel wird Borsalz hinzugegeben, wodurch die Brandschutzklassifikation B2 erreicht werden kann, teilweise sogar B1. Des Weiteren schützen Borsalze auch vor Schimmelpilzbefall. Wer auf diesen Zusatz verzichten möchte, findet auch Zelluloseflocken, welche mit Ammonium- oder Aluminiumsalzen versetzt sind. Hierdurch wird ein identischer Effekt erzielt.

Zelluloseflocken weisen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040-0,045W/qmK, eine Wärmespeicherkapazität in Höhe von 1.700-2.150 J sowie eine Dichte von 30-80kg/m3 auf. Der Primärenergiegehalt liegt bei 50kWh/m3 und der Wasserdampfdiffusionswiderstand beträgt 1-2.

Optimierte Wärmedämmung durch Holzfaserdämmplatten

Holzfaserdämmplatten werden hierzulande auch Weichfaserdämmplatten genannt. Sie werden aus Holzresten hergestellt, welche zunächst zu Fasern zerrieben, anschließend erhitzt und schlussendlich zu Platten gepresst werden. Der Anteil an Harzen dient ausreichend als Klebstoff, womit keinerlei weiterführende Zusätze mehr vonnöten sind. Damit das Material nicht fault und ein verbesserter Brandschutz erreicht wird, werden Ammoniumsulfate hinzugegeben. Eigenheimbesitzer, welche eine Dämmung unter dem Dach vornehmen möchten, sollten dringend darauf achten, dass sie ausschließlich imprägnierte Platten zum Einsatz bringen.

Die Wärmeleitfähigkeit bei Holzfaserdämmplatten liegt bei gerade einmal 0,040-0,055 W/qmK, die Wärmespeicherkapazität dagegen beträgt zwischen 2.000-2.100 J. Die Dichte de Materials liegt bei 150-190 kg/m3 und der Gehalt an Primärenergie bei 600-1.500kWh/m3. Der Wasserdampfdiffusionswiderstand wiederum liegt bei 5-10.

Blähton - bester Brandschutz

Blähton wird industriell aus Ton hergestellt. Zunächst zerkleinert, anschließend homogenisiert wird er im Drehrohrofen auf 1200°C erhitzt. Alles Organische wird dadurch vernichtet, der Ton breitet sich aus und erhält eine auffällige Porenstruktur. Das entstandene Material trägt die Brandschutzstufe A1 und ist entsprechend nicht entflammbar. Dieser Dämmstoff ist 1. druckfest, 2. säure- und laugenbeständig sowie unempfindlich gegen 4. Feuchtigkeit und 5. Frost. Zwar sind die Schalldämm- und auch die Wärmespeichermöglichkeiten (1000 J) durch Blähton außerordentlich gut, die Wärmedämmung (0,10-0,16 W/qmK) dagegen ist nur mittelmäßig.

Der Artikel wurde verfasst von Angelika Schmid.